Einführung
Vom Kakao zur SchokoladeEine Reise zu mehr Nachhaltigkeit
Ein Supermarkt. Bunt, laut und bis in den letzten Winkel mit Artikeln gefüllt. Gang für Gang laufen Sie Regale entlang. Bis Sie vor dem einen stehen: dem Süßigkeitenregal. Schokoladenprodukte reihen sich aneinander: Tafeln, Riegel, Pralinen.
Sie greifen nach einer Vollmilchtafel. In den Händen halten Sie höchstwahrscheinlich Kakao aus Côte d'Ivoire, dem weltweit größten Kakaoanbauland. Knapp 30 Prozent des nach Deutschland importierten Rohkakaos stammen von dort. Produziert von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern – unter meist schwierigen wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen.
Eine Reise, viele Fragen
Warum ist die Situation im Kakaoanbau so schwierig? Weshalb können die Kakaobäuerinnen und Kakaobauern von ihrer Arbeit oft nicht leben? Wieso gibt es immer noch Kinderarbeit? Und welche Lösungen geben Grund zur Hoffnung?
Was wir an dieser Stelle schon verraten können: Nachhaltiger Kakao ist möglich! Entlang der gesamten Lieferkette treibt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Veränderungen dafür voran – für unterschiedliche Auftraggeber und an der Seite motivierter Partner. Aber sehen Sie selbst.
Mitten in Côte d'Ivoire
Ein Moment im Wald
Im Schatten der Bäume sitzen Frauen um einen Haufen handtellergroßer Kakaofrüchte, deren Farben an das Herbstlaub in nördlichen Breiten erinnern. Doch hier gibt es keinen Herbst und die Temperatur fällt selten unter 15 Grad. Die Frauen bearbeiten die Früchte, um die kostbaren Kakaobohnen im Inneren freizulegen. Ihre Holzknüppel bewegen sich rhythmisch und machen ein hohles Geräusch, wenn sie auf die Schalen treffen.
2,2 Millionen Tonnen Kakao werden so jedes Jahr im ganzen Land hergestellt. Côte d'Ivoire ist damit der größte Kakaoproduzent der Welt.
Wo nachhaltiger Kakao entsteht
Initiativen & ProjekteEin Ortsbesuch
Ein Beispiel ist das Forum Nachhaltiger Kakao. In diesem haben sich Bundesregierung, Schokoladenherstellende und Kakaoverarbeitende sowie Einzelhandel und Nichtregierungsorganisationen zusammengeschlossen.
Als der Wald verschwand
Monokulturen bedrohen den Kakaoanbau. Welche Lösungen kann es geben?
Regional genießen
Hervé Dobinou von Choco+ stellt Kakaoprodukte für den lokalen Markt her.
Die Basis für ein gutes Leben
Die Ernährungstrainerin Edwige N’Da Bomo kümmert sich um die Zukunft der Kinder von Kakaobäuerinnen und -bauern.
Wo Kakao-Wissen wächst
Diese Landwirtschaftschule vermittelt Know-How, durch das Kakaobäuerinnen und -bauern höhere Einkommen erzielen können.
Gemeinsam mehr erreichen
Wenn Kooperativen professioneller werden, erzielen ihre Mitglieder höhere und sicherere Einkommen.
Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit
Das Forum Nachhaltiger Kakao trägt zu sozialen und ökologischen Veränderungen in der Kakaowirtschaft bei.
Kinderarbeit beenden
Zehn Fragen gegen Kinderarbeit: Diese neue Lösung kommt Familien und Anbaukooperativen zugute.
Weitere Informationen
Als der Wald verschwandAlles begann vor 25 Jahren.
Jetzt trat eine neue Art des Anbaus ihren Siegeszug an – der Sonnenkakao. Der Platz auf der Plantage wurde ganz dem Kakaobaum gegeben, Bäume fielen. Auf den ehemaligen Waldböden wuchs der Kakao schnell und trug reichlich Früchte. In der Hoffnung auf höhere Einkommen und ein besseres Leben siedelten sich viele Bäuerinnen und Bauern auf ehemals bewaldeten Flächen an.
Heutzutage dominiert der Sonnenkakao die Landwirtschaft. Sein Erfolg war nicht von Dauer: Wo das schützende Blätterdach fehlte, verloren die Waldböden schnell ihre Nährstoffe. Die Sonne heizt die Landschaft auf. Langfristig gedeiht der Kakao unter großen Schattenbäumen besser. Weil ihre Kakaoplantagen ausgelaugt sind und zu wenig abwerfen, dringen sie häufig weiter in den Wald vor...
Kakaoproduktion für den regionalen und nationalen Markt
So wie Hervé Dobinou, der ein innovatives Start-up leitet.
In Kooperativen gemeinsam mehr erreichen
Wie die Bäuerinnen und Bauern dadurch professioneller arbeiten, erfahren Sie im Video.
Zukunft fängt beim Essen an
Ihre Trainings nutzt Edwige auch für ein anderes wichtiges Thema: Geburtsurkunden. Die brauchen Eltern, damit ihre Kinder ein Anrecht auf einen Schulplatz haben. Viele versäumen jedoch, sie zu beantragen – einer von vielen Gründen für spätere Kinderarbeit. Edwige erklärt die Zusammenhänge und zeigt, wie es geht.
Wo Kakao-Wissen wächst
Das Wissen über solche Zusammenhänge vermittelt die ANADER-Landwirtschaftsschule in Gagnoa. In der Ausbildung hier lernen Trainer*innen und Kooperativen-Leiter*innen theoretisch und praktisch, wie man Kakao nachhaltig anbaut – und nicht nur das. Sie erfahren auch, wie eine größere Produktvielfalt für wirtschaftliche Sicherheit sorgen kann. Dieses Wissen geben sie dann an Kleinbäuerinnen und Kakaobauern im Land weiter.
Aber lassen Sie die Lehrer am besten selbst zu Wort kommen.
Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit
Mit vereinten Kräften verfolgen sie ihre Ziele: die Lebensumstände von Kakaobäuerinnen und Kakaobauern zu verbessern, Wälder und deren Artenreichtum zu bewahren und den Marktanteil von nachhaltigem Kakao zu erhöhen.
Wie das genau funktioniert, erzählt Vorstandsvorsitzende Merit Buama.
Kinderarbeit beenden
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist seit Jahren in Westafrika aktiv, um Kinderarbeit zu verhindern. Sie arbeitet unter anderem daran, dass Kakaobäuerinnen und Kakaobauern eine bessere Ernte erzielen. Denn Armut ist der Hauptgrund für Kinderarbeit – und Kinder aus Familien mit einem guten Einkommen sind seltener Opfer von Kinderarbeit.
Partnerschaften mit lokalen Organisationen sind für die Projektarbeit dabei entscheidend: Sie kennen die Gegebenheiten vor Ort und wissen, wie sie das Problem an der Wurzel packen können. Durch ihre langjährige Präsenz hat die GIZ sowohl das Netzwerk als auch das Vertrauen der Beteiligten für diese Arbeit.
Gemeinsam gegen Kinderarbeit
ICI schützt Kinder- und Menschenrechte in westafrikanischen Anbaugebieten. Gemeinsam haben GIZ und ICI eine Methode entwickelt, die Kinderarbeit vorbeugen soll. Noch bevor sie geschieht.
Allatin Brou, der das Projekt seitens der ICI leitet, beschreibt den Leitgedanken hinter dem Projekt: